Schmalbandaufnahmen mit einer Farbkamera?

 

Es funktioniert, wenn auch unter Inkaufnahme einer geringeren Auflösung im Vergleich zu einer monochromen (s/w) Kamera. Die ersten Versuche verliefen bei mir mit der Alccd10 positiv und ich werde diese Aufnahmetechnik - mangels einer s/w-Kamera - künftig verstärkt einsetzen.

 

Bei einer OSC Kamera handelt es sich grundsätzlich um einen monchromen Sensor mit einer Bayermatrix über den einzelnen Photoelementen. Dies sind Filter in den Farben Rot (R), Grün (G) und Blau (B). Damit wird direkt ein Farbbild erzeugt.

Die Filter können unterschiedlich angeordnet sein: RGGB, RGBG, GRGB. Es ist ersichtlich, dass die Auflösung dieses Sensors im Vergleich zu einem rein monochromen Sensor im roten und blauen Farbspektrum nur 1/4 beträgt.

 

Nachstehende die Charakteristik des bei der Alccd10 eingebauten Sony Chips ICX493AQA für die einzelnen Farbkanäle:

 

In diesem Zusammenhang sind die Intensitäten der Emissionslinien von planterarischen Nebeln und Emissionsnebeln interessant:

 

Quelle: Harvard University, Title: Nebular filters in deep sky astronomy Authors: Brazell, O. Journal: Journal of the British Astronomical Association, vol.104, no.5, p.231-235
Quelle: Harvard University, Title: Nebular filters in deep sky astronomy Authors: Brazell, O. Journal: Journal of the British Astronomical Association, vol.104, no.5, p.231-235

 

Die von mir eingesetzten Astronomik CCD-Filter besitzen eine Bandbreite von 12nm.

Ha: 656nm

OIII: Durchlassbereich 494nm ...506nm

SII: 672nm

 

Die relative (!)  Empfindlichkeit der Kamera liegt in diesen Bereichen bei etwa 75% für Ha, ca. 50% für OIII und ca. 70% für SII. Die Belichtungszeiten je Einzelbild müssen also im Vergleich zu normalen RGB Aufnahmen mit dieser Kamera bei Verwendung der FiIlter deutlich gesteigert werden. Belichtungszeiten von 8 bis 12 Minuten in Kombination mit dem Hyperstar sollten hier zielführend sein.